
Vorab: Beim Snowkiten gelten die selben Regeln wie beim Kitesurfen. Da sich die Sache ja an Land abspielt sollte man aber besonders darauf achten, daß man genügend Platz zur Verfügung hat. Den gängigen Sicherheitsregeln sollte man beim Snowkiten daher zusätzlich Aufmerksamkeit widmen!
Die Spotwahl: Am besten sucht man sich einen Acker oder ein Wiese, die keine Hindernisse aufweisen. Super sind natürlich ein zugefrorener See (wenn er freigegeben ist!) Auch große Strände, wie in St. Peter, sind natürlich optimal. Zäune, Gräben und Hecken sollte man in weitem Abstand meiden. Hochspannungsmasten, Straßen oder Wohnhäuser sollten sich nicht in Lee (mit dem Wind gesehen) befinden. Auch wenn sie immerhin ein paar hundert Meter entfernt sich! Außerdem sollte man sich darüber im klaren sein, daß gefährliche Hindernisse durch Schneeverwehungen eventuell gar nicht sichtbar sind. Ideal ist also eine Fläche, die man auch ohne Schnee gut kennt, bzw. wo man abschätzen kann, wie die Verhältnisse unter dem Schnee sind. Hinzu kommt, daß nicht jeder Bauer begeistert ist, wenn man ihm den Acker umpflügt, oder die Weide zerschneidet. Dämme oder Deiche sollten generell absolut tabu sein.
Der Wind: Konstanter Wind ist auch beim Snowkiten wichtig. Es ist also nicht verkehrt, sich über die Windverhältnisse vor Ort Gedanken zu machen. Berge, Häuser und auch Wälder in Luv verursachen Turbulenzen. Man sollte also nach Spots schauen, wo der Wind sich frei entfalten kann. Ein Blick in die Wetter und Windvorhersage kann auch beim Snowkiten nicht schaden!
Wer meint, daß man beim Snowkiten fast überhaupt keinen Druck im Kite benötigt, wird schnell eines besseren gelehrt. Besonders bei lockerem Tiefschnee ist der Unterschied zum Wasser gar nicht so groß. Man geht zwar nicht unter, aber der Kite muß den Piloten beim Start ebenfalls "liften" und Höhe gibt es auch nur, wenn die Power im Kite stimmt. Ganz zu schweigen von kleinen Jumps oder Transitions. Man kann also getrost die etwas größeren Kites einpacken. Natürlich sollte man die Sache auch nicht übertreiben, den mit gefesselten Füßen überpowert zu sein ist auch kein Spaß.
Das Material:Grundsätzlich funktionieren fast alle Kites im Schnee. Matten haben hier ganz klar Vorteile, da sie auch an Land ohne Hilfe rückwärts gestartet werden können. Doch auch mit Tubes ist das Snowkiten eigentlich kein Problem. Man braucht nur beim Starten und Landen einen Helfer. Da die meisten Tubes mittlerweile sehr stabil am Himmel stehen, wird der Spaß am Snowkiten durch einen ungewollten Kitecrash nur selten getrübt. Liegt er einmal unten ist jedoch eine helfende Hand von Nöten. Wer viel mit einem Tubekite Snowkiten geht, sollte über eine 5 te Leine an der Frontube nachdenken (siehe Solid), oder ein Rückwärtsstartsystem a la Wipika installieren.
Mit einem Snowboard ist das Feeling im Tiefschnee fast genau so wie beim Kitesurfen. Am bequemsten ist es natürlich mit einem Twin und Softboots. Aber auch ein Directional mit Hardboots soll kein Problem sein. Allerdings sollte das Snowboard nicht unbedingt das Neuste und Beste sein. Der Belag leidet schon ganz schön, besonders wenn man den Kite durch herzhaftes Ausbremsen kontrollieren muß und dabei Grundkontakt bekommt. Der Schnee muß schon sehr dick sein (ab 40-50cm), damit man das gute Stück raus holen kann. Wer eine alte Planke hat, kann auch bei 15cm über den gefrorenen Ackerboden schrabbeln. Mit Ski hab ich keine Erfahrung gemacht.
Ganz wichtig! Safetyleash ist Pflicht! Nicht nur, weil es sicherer ist, sondern ein ausgeklinkter und verlorener Kite ohne Leash geht auf dem Schnee ab wie Schmitz Katze. Mit dem klobigen Boots an den Füßen und bei tiefem Schnee hat man da kein Chance.
Neben einer guten Hose und warmen Handschuhen kann ich Knieschoner nur wärmstens empfehlen. Denn so ein Bodydrag auf den Knien, die bereits nach ein paar Metern über den harten Boden schrammen, ist wirklich eine schmerzhafte Angelegenheit.
Aktion:Wer Den Kite beherrscht und Feeling fürs Boarden hat, der hat beim Snowkiten überhaupt keine Probleme. Depower einhängen, Safety ran, Board an die Füße und den Kite von einem Helfer starten lassen. Dabei nicht lange rumfackeln, sondern den Kite in den Zenit fliegen und dann gleich losfahren. Denn mit dem Board an den Füßen bewegt man sich im Sitzen keinen Meter. Und da kann es dann doch relativ schnell passieren, daß der Kite über einen fliegt und abschmiert. Höhelaufen ist mit etwas Druck im Kite überhaupt kein Problem. Aber auch hier gilt, sobald man heftig Sinus-en muß, wirds mit der Höhe eng. Außerdem sollte man nicht übermütig werden. 30cm hat bei einem Sturz nur wenig dämpfende Wirkung. Man sollte also nicht in gewohnter Manie einfach abdrücken!
Viel Spaß mit der weißen Pracht. Hoffentlich bleibt sie uns noch etwas erhalten!
olli