
Hi Buzzy! Wo steckst Du denn gerade und was treibst Du so?
Hi Olli. Ich ueberwinter zur Zeit in Venezuela, eigentlich wollte ich auch
zwischendurch zum Worldcup nach Brasilien fahren, das fiel aber aus diversen Gruenden
aus. Zum einen sind Fluege in Suedamerika einfach viel zu teuer und zum
anderen bin ich bei meiner Freundin kleben geblieben und sie wollte mich nicht
gehen lassen.
In Venezuela pendele ich zwischen Adicora, meinem Kitespot, und Maracaibo,
Grosstadt und Wohnort meiner Freundin hin und her.
Adicora ist ein kleines verschlafenes Fischerei und Salzhandelsdorf, dass
seine Bluetezeit wohl hinter sich. Es gibt dort bescheidenen Tourismus und
etwas Infrastruktur (Baecker, Tante-Emma-Laeden, Restaurants, ein paar kleine
Surfstationen).
Am wichtigsten aber, bestaendiger starker Wind, warmes Wasser. Der Strand
ist sehr Breit, lehmig und hart. Der Wind blaest side on-shore.
Von den Bedingungen eigentlich etwas wie Heiligenhafen bei Nordwest, aber
groesser.
Es gibt einige Posadas am Strand. Ich wohne bei Archie.
Adicora und Marcaibo trennen 4-6 Stunden Bus oder 3-4 Stunden Autofahrt.
Maracaibo hat alles, was es in Adicora nicht, gib: meine Freundin, ihr
Appartment, Kinos, Einkaufszentren, gut gefuellte Supermaerkte, ordentlich
abgedrehte Techno-Parties (gute Szene), Kinos, Zivilisation halt.
Damit kann man sich denken was ich so treibe und wo ich so stecke ;). Kiten,
chillen und feiern. Winter halt ;)

Letzte Saison hat man Dich ja mit einem völlig neuen Style gesehen. Du
bist als einer der ersten die ich kenne sehr viel "unhooked" gefahren und
hast Deinen Kite sehr intensiv in Deinen Fahrstil integriert. Zugegeben ich
kenne in Deutschland kaum einen, der Kiteloops so radikal und auch häufig
springt wie Du. Warum bist Du so auf dieses neue Manöver mit dem Kite
abgefahren? Was kickt Dich so daran?
Ich war ja frueher eher so ein Ueberpower-Hangtime Spezialist. In Adicora
hab ich mich dann immer mehr in Wellen, schnelle Transition Jumps und einfaches
schnelles Carven verliebt. Aber irgendwas fehlte mir noch, ich feilte zwar
halbherzig an meinen Board-Offs herum, aber so richtig mein Ding waren sie
nicht.
Naja, ich bin dann auf eine Competion nach Los Roques gefahren, dort wurde
ich dann auch gleich von Jaime Hairraiz (oder wie der Kollege heisst) aus dem
Heat geballert. Mit KGBs und Kiteloops. So machte ich also Bekanntschaft mit
der "New School", am Abend haben wir dann zusammen mit Jaime das gerade
gedrehte Space Monkeys "uncut" gesehen. In der Nacht lag ich in meiner Koje auf der Chubasko (Schauerboe ) derYacht eines Panas (Venezuelanisch fuer Kollege) und gruebelte ueber Kiteloops und fragte mich, warum ich da nicht selber drauf gekommen bin. Eigentlich ganz
easy, abspringen, durchziehen, wow. Grade im Vergleich zu der Show, die die
anderen Rider geboten hatten (hohe Board off´s), interessierten mich die Kiteloops
von Anfang an. Am naechsten Tag trieb ich mit gerissenen Leinen durchs Wasser, ich hatte
noch viel zu lernen ;-)
Unhooked sein, macht einfach Spass, ist physischer und halt wieder was
anderes, alleine die Angst sich abzuledern, loszulassen, das Brett zu verlieren und
sich klimmzugmaessig wieder einzuhaken, stresst und kickt. Außerdem
eroeffnet sich einem eine ganze Bandbreite neuer Moves, die Drehachse verlagert sich
ja ploetzlich.
Naja, zurueck zum Kiteloop, unhooked, war ich leider erst sehr spaet, da ich
keine gescheiten Chickenloop auftreiben konnte und Angst hatte ohne
Quickrelease. Den Kite zu loopen ist eigentlich logisch, natuerlich, nicht zu loopen ist
eigentlich fast gegen die Logik des Kites. Der Kite gehoert nicht in den
Windfensterrand sondern dahin, wo er Druck macht, in die Powerzone .
Kiteloops machen heisst eigentlich nur das Windfenster und die Moeglichkeiten
des Kites zu nutzen, beim Lenkdrachen fliegen tut man das ja staendig, wir
hatten das nur alle vergessen. Haben den Kite sklavisch im Windfensterrand
gehalten, um mehr Zug zu haben, immer groessere, immer langweiligere Kites
hochgezogen. Hoeher, weiter, leider ging, fuer mich, dabei das" schneller" und
"spassiger" verloren. Nun, es ist wieder da.

Mit Kiteloops kann man immens schnell fahren, schnelle Turns machen, Wellen
radikal abreiten und wenn man sie in der Luft ausfuehrt, boes schnell und
horziontal Springen, ohne das einen der Kite traegt sondern, sondern brutal nach
vorne beschleunigt. Die Beschleunigung und die schnellen Landungen ermoeglichen
es einem viel freier Downwind zu carven, man kann einfach Energie verheizen.
Ich steh einfach auf das Gefuehl, wenn ich den Arm runterzieh und ploetzlich
alles sehr, sehr schnell wird. Wenn es ein guter Loop ist, denke ich nur,
"Scheisse, das zerlegt mich" und lande es dann doch noch irgendwie. Die
Erleichterung danach ist auch sehr cool. Ich weiss ja aus schmerzhafter Erfahrung,
wie es sich anfuehlt, wenn's daneben geht.
Und so "style-technisch" gesehen, war es einfach an der Zeit, dass der Kite
mehr in den Focus rueckt, wofuer sind sie denn sonst so huepsch dekoriert ;)
Mein Style soll dreckig und schnell sein. Ich und der Kite sollen rotieren
und gluehen. Ich hab erst an zwei Wettbewerben teilgenommen und es mir nicht so
wichtig, fuer mich ist Kiten eher eine Droge, die ich in immer staerkeren
Dosen brauche ;)
Wenn man Dich bei Kiteloops beobachtet, dann sieht alles total easy
und flüssig aus und selbst mit Deinem 8er Force bei richtig Druck kommt kein
Streß auf, obwohl der Kite schon fast anfängt zu glühen. Ist der Kiteloop
gar nicht so hardcore wie alle behaupten, ist es einfach nur Routine oder
brauch man wirklich "big balls" für einen richtigen Kiteloop?
Routine, ich mach ja eigentlich fast nur Kiteloops
So hardcore muessen Kiteloops nicht sein, sie koennen es aber. Ist wie
Springen, man kann easy huepfen oder halt ueberpowert brutal Hoch. Haengt auch viel
vom Wind und vom Kite ab.
Ein Kiteloop kurz vor der Landung einer Transition ist nicht so heftig, wenn
er weit draussen am Windfensterrand dreht, ist es halb so wild. Moderne
Kites machen es einem auch leicht.
Wenn er aber bei richtig Wind, saftig durch die Powertzone gejagt wird, ist
das schon amtlich.
Ich glaube, ich habe erst wenige "echte" Kiteloops gemacht, eigentlich habe
ich grade erst das Handwerkszeug in der Hand, begriffen, um was es geht und
fange grade an die amtlichen Dinger zu machen.
Das Ziel muss es sein, zu bestimmen, wo er loopt, wie er loopt, ihn in der
Powerzone zu halten, ihn unter sich zu haben oder wenigstens fast, horizontal
zu fliegen, schnell und hart zu landen. Nie abzusacken zu pendeln, einfach
schnell, hart und dreckig zu kiten..
Letzte Woche habe ich ein Paar gemacht, die recht hoch und saftig waren.
Malte stand am Strand und meinte immer: "hey, der war nicht maechtig!! noch
hoeher!!" und so hat er mich immer hoeher gepusht.
Ich nahm also allen Mut zusammen, voll auf ne Welle zu, mit nem Frontflip
abgesprungen, meinen 8er GXR auf 13 uhr zurueck geknallt, kurz gewartet und dann
voll nach vorne durch gezogen, ich wurde brutal horizontal durch die Luft
gerissen, nach oben geschleudert. Ich bin irgendwie auf dem Brett gelandet, hab
mich danach aber massiv hingelegt.
Kann nicht beurteilen, ob das dicke Eier benoetigt oder einfach nur
bescheuert war, hat auf jeden Fall Spass gemacht und meine Haende haben danach
gezittert. Wichtiger als "Big Balls" sind glaube ich Erfahrung und ne gute
Sturztechnik.

Ok, aus eigener Erfahrung weiß ich, dass zwischen sich mal einen
Kiteloop trauen und Kiteloops beherrschen Welten liegen. Letztendlich ist
dieser Manöver meiner Meinung nach anspruchsvoller, als es auf den ersten
Blick erscheint. Was würdest Du einem Kiteloopanfänger raten. Augen zu und
do it oder Stepp by Stepp? Welche Manöver sollte man beherrschen, um es
überhaupt einmal zu wagen?
Du hast das in deinem Bericht schon ganz gut beschrieben (in dieser Rubrik Fahrtechnik), wenn jemand viel Erfahrung hat, kann er es auch auf die harte Tour lernen, aber ein
systematisches rangehen ist wohl vernuenftiger und sicherer.
Stepp bei Stepp etwa so:
1. lerne es, richtig deinen Kite zu fliegen. Mach als erstes Bodydrags mit nem
kleine Kite und loop das Teil bis zum Abwinken. In alle Richtunegen. So lernst du
den Kite und sein verhalten bei Loops besser kennen.
2. Uebe die Wende mit Kiteloop
3. Uebe es nach Transitions den Kite zu loopen
4. Loop das Teil in der Luft!!
Jeder kann das machen, der glaubt, das zu koennen. Ich denke man sollte schon
gehoerige Erfahrung mitbringen, aber die muss man ja sammeln. Also man sollte
ueberpowert fahren koennen und schnell, mit Extremsituationen klar kommen.
Stuerzen koennen und auf schnellen Downwindkursen sicher sein sowie saubere
Spruenge normal und als Transition beherrschen.
Ich loope auch im Kitekurs mit meine Schuelern beim Bodydraggen
den Kite, damit sei schon mal wissen wohin der Zug faehrt und gar nicht erst
die Scheuklappe aufsetzen, dass der Kite nur hoch und runter fliegen kann sowie
links und rechts. Er kann sich eben auch drehen.
Man sieht Dich ja eigentlich nur noch mit Helm und Aufprallweste aufs
Wasser gehen. Ist so was bei Kiteloops absolut notwendig, oder warum setzt Du
auf soviel Safety? Was sollte man sicherheitstechnisch beachten, wenn man
einen Kiteloop macht?
Das ganze war eigentlich mehr ein Zufall. Ich war genervt von meiner
Spreaderbar (Standard ), ich bin staendig rausgerutscht, und der Typ der meine
zum Hammerhead frisieren wollte funktionierte nicht so recht. Also hab ich mir
die Prallweste aus dem Laden genommen, dachte das ich fuer die Kite- Surf
Trophy (obwohl ich dann doch nie mitgefahren bin) sowieso eine braeuchte, also
gleich nen Helm dazu.
Mehr aus Witz dann beides gleich ausprobiert und siehe: da ich konnte es
mir ploetzlich sehr viel dreckiger geben, ohne es wirklich schmutzig zu kriegen
;).

Naja, im Ernst neben Kiter, bin ich ja hauptsaechlich Kitelehrer und als
solcher auch Vorbild, deshalb will ich meine Schuelern und anderen mit gutem
Beispiel voran gehen und fahre mit Weste, Helm und Kiteleash. Ich will Spass haben
und denken, dass ich was radikales tue, aber trotzdem am Abend entspannt davon
erzaehlen, nicht meine Knochen sortieren und schon gar nicht andere verletzen.
In Venezuela bin ich etwas radikaler unterwegs, da der Strand sehr sicher
ist, hier pack ich nur an harten Tagen Weste und Helm aus und benutze nur ne
Chickeloop Leash (allerdings mit sehr einfachem und zuverlaessigem
Ausloesemechanismus am Trapez). Wenn hier der Kite wegfliegt passiert aber auch niemandem was. Ist halt menschenleer der Strand.
Was sollte man beachten, wenn man Kiteloops macht: Vorsichtig anfangen, nicht den Kopf ausschalten, Stuerze trainieren (Judorole).
Bei Stuerzen abrollen (yup, Wasser kann so hart sein), Kinn an die Brust,
nicht auf die Zunge beissen, Arme an der Bar lassen.
Aufpassen, dass man bei den Landungen nicht aus den Schlaufen rutscht, und
wenn doch, schnell aus beiden raus !!!
Wenn der Kite crasht, nicht in die Leinen fahren!!
Und natuerlich Sicherheitsabstand halten vor anderen Kitern, dem Ufer und
anderen Gefahrenquellen.
Vorweg, welche Größe bei wie viel Wind sollte man zum Üben von
Kiteloops verwenden? Welche Eigenschaften sollte der Kite mit sich bringen?
Ist das Loopen bei viel Wind wirklich extrem gefährlicher?
Grundsaetzlich sind Kiteloops bei weniger Wind mit grossen Kites viel
einfacher und weniger brachial, alles passier sehr langsam, jenseits der 6bft, wird
alles sehr schnell.
Ich denke, nach entsprechender Vorbereitung irgendwas zwischen 12-20, bei so
viel Wind, dass man eben Hoehe halten kann, dann passiert auch nix.
Bei viel Wind und kleinen Schirmen sollte man wissen was man tut.
Jeder Kite der einen Looping fliegen kann ohne einzuschlagen (23er ARX????)
Ein schneller Kite, der auf dem Punkt dreht und dabei wenig Kraft entfaltet
ist natuerlich optimal und wenn man einen Kiteloop machen will, damit die Leute
am Strand auch staunend feststellen, das der Kite sich soeben gedreht hat.
Wenn man einen Kitleoop "fuehlen" will, dann sollte schon Zug im Spiel sein.
Wichtig ist eigentlich nur, dass man nicht zu ueberpowert, der Kite nicht
zu langsam ist und plump. Mit kleinen Kites bei viel Wind machts am meisten Spass.
An meinem Beispiel (Gaastra): der 8er Force zieht sehr gleichmaessig und
konstant, hat bei der Größe immer noch spürbare Lenkkraefte und beschleunigt nicht zu krass.
Unhooked Kiteloops, Handlepasses, loaded Jumps sind locker drin. Die Loops sind dabei weich und gleichmaessig.
Wenn ich jedoch meine 2004er GXR raushole, hab ich ne Kampfmaschine in der Hand.
Brutal im Druckaufbau, schnell und wenig, ich kann ihn in weite und enge Loops durch die Luft jagen. Wenn ich will, genau in der Powerzone oder am Windfensterrand. Der
Druckaufbau ist explosiv und wenn ich einen wirklich hohen Loop machen will,
passiert das "leider" auch. Surfacepasses, Tantrums und andere einhaendige
unhooked Moves sind damit sehr kniffelig. Die Loops sind technisch einfach
einzuleiten, im Effekt aber viel brutaler. Ein Kiteloop mit dem Force ist 100mal entspannter.
Wichtiger als der Kite selbst ist der richtige Trimm des Kites, er darf nicht
oversheetet sein, ihr muss bequem lenkbar bleiben und er darf nicht "depowert"
sein wenn, ihr ihn rum zieht, aber auch nicht stehen bleiben. Ich hab bei mir
unten einen Stopper, damit die Bar nicht zu tief runter rutscht, so das ich mit
leicht angewinkelten Armen den Kite genau auf Power habe und ihn nicht
aus Versehen oversheete (passiert vielen Wichard Fahrern). Die SlingShotbar 2004 ist z.B.
sehr schoen, denn sie hat einen Stopper ueber dem Chickenloop, der verhindert,
dass man die Bar zu weit an der Koerper ran zieht. Man muss den Kite jetzt genau
so trimmen, dass er am unteren Stopper, gut angepowert ist, sauber lenkt, aber
nicht zu lahm wird.
Die Leinenlaenge macht auch viel aus. Grundsaetzlich sind die Loops mit
kurzen Leinen schneller und schoener anzusehen, muessen aber radikaler durchgezogen
werden, da das Windfenster kleiner wird.

Es gibt ja viele Variationen des Kiteloops. Vorne und hinten rum, solo
oder mit 360er, in transition oder straight? Welche Version würdest Du am
Anfang empfehlen?
Es gibt grundsaetzlich zwei Arten von Loops, sozusagen die Gegenspieler von
Front und Backflip. Einen in die Fahrtrichtung (fuer mich der
Kite-Frontloop) und einen gegen die Fahrrichtung ( der Kite-Backloop). Macht man eine
Kite-Fronloop und eine Frontflip, dann landet man ohne Dreher in den Leinen.
Macht man ein Kite-Frontloop und einen Backflip landet man mit zwei Drehern in
den Leinen usw.
Ich denke, der Kitebackloop ist einfacher, weil man nur eine Lenkrichtung hat
(hintere Hand). Ich empfehle den Kitebackloop am Anfang aehnlich wie ein Transition zu
springen und kurz vor der Landung, die hintere Hand durch zu ziehen. Dann das Ganze langsam steigern. Man nimmt also seine sicherste Transition und bastelt sich daraus nen
Kiteloop. Fuer mich war das mein 720 Backflip-Transition, die konnte ich im Schlaf.
Man muss aber nicht unbedingt eine Rotation machen. Ich find es fuer mich einfacher, mich
aus einer Rotation neu zu orientieren und zu landen, als zu versuchen, steif
in der Luft zu stehen. Ist aber Geschmackssache.
Man kann Kiteloops aber auch wie einen "Big-Air" springen und bei der
Landung loopen (oder ganz oben), sowohl "Front" als auch "Backkiteloop" (siehe den
Trailer vom Slingshot Movie). Natürlich kann man Kiteloops auch loaded mit dem Kite tief springen (nicht zu tief) ;-)
Den Kitefrontloop sollte man voll durchziehen und in die urspruengliche
Richtung landen, wie bei einem normalem Sprung. Oder aber bei der Landung den Kite dann nur halb loopen und in die Gegenrichtung ausfahren. Was ihr fuer Moves dabei macht ist Banane. Ich finde es mit Rotation fast einfacher, weil man beim Flip, wenn man sich rauspoppt, immer schoen Spannung in der Leine behält. Man sollte nicht auf den Kite zuspringen oder ohne Druck abspringen, man verliert sonst die Spannung und der Kite wird unlenkbar.
Auch wenn es schwierig ist, versuch mal kurz den Ablauf eines
einfachen Kiteloops zu schildern.
Ein Einfacher KiteBackloop, so ohne alles, hmmm…..
Mittelschnell fahren, Kite von 11.30 auf 12.30 ziehen, rauspoppen, etwas
warten und dann einfach die Backhand durch ziehen, wenn ihr auf einer bequemen
Hohe seit. Nicht zu Hoch springen! Will man weniger Zug, zieht man erst ein
bisschen, dann mehr (der Kite loopt weiteram Windfebsterrand). Will man Fett Zug, fliegt
man ihn wieder von 12.30 auf genau 12 oder 11,45 vor und loopt ihn dann. Er
dreht dann tiefer in der Powerzone und man hat mehr Horizontalzug.
Downwind landen und zum Bremsen gegen die Kiterichtung fahren. Nicht
aufkannten und nicht zoegern!

Was sind die Knackpunkte, auf was sollte man achten und was sollte man
tunlichst vermeiden?
Don't panic, Koerperspannung halten, Downwind landen, Kite durchziehen!!!
Auch wenn man stuerzt uns das Brett verliert (ausser ganz, ganz am Anfang des
Moves). Nicht erschrecken, wenn der Kite richtig zieht. Falls der Kite einschlaegt, nicht in die Leinen fahren!!! Bei Stuerzen abrollen, Kontrolle ueber den Kite behalten uns die Haende an der Bar lassen. Wichtig: mit Spannung abspringen, konsequent durchziehen, nicht zu schnell..
Erstmal entspannte Loops manchen, beim Landeanflug loopen und nicht beim
Absprung. Locker bleiben, ihr habt Zeit…..
Welche Variante würdest Du als nächstes empfehlen und welche Tips
kannst hier dem Kiteloopschüler mit auf den Weg geben?
Jetzt mein Standardmove: der 720er Indybackflip mit Kiteloop.
Mittelschnell anfahren, beide Haende in der Mitte der Bar, langsam
Druck aufbauen, ins Trapez stemmen, Koerperspannung aufbauen, den Kite langsam und
bestaending durch sanftes ziehen an der Backhand auf 12 Uhr wandern lassen, weiter
Spannung halten, wenn wer Zug nach oben zu stark wird, den Kite an anpowern
(Bar runterziehen) und etwas weiter zurueck steuern (schnell, aber nur etwas), dann einen schoene gestreckten Backflip einleiten. Den Kite parken wo er ist. Die
Fronthand kann jetzt los lassen und den Indygrap machen, die Backhand
rutscht jetzt ans Barende und zieht durch, waehrend ihr euch zusammenrollt und die
Beine anzieht. Wenn alles gut geht, werdet ihr richtig schoen von dem Kite in
die zweite Rotation geschleudert. Zeit den Koerper zu oeffnen, beide Haende wieder
an die Bar zu nehmen, den Landeplatz an zu visieren und schoen mit dem
Koerper die Landung ab zu federn. Noch nicht aufatmen, wenn der Kiteloop gut war,
ihr seit jetzt sau schnell! Fahrt also in die Gegenrichtung des Kites
(fliegt der Kite nach rechts, fahrt ihr nach links). Der Kite kommt so an den
Windfensterrand.
Welche Variante des Kiteloops findest Du am besten und welche fordert
auch Dich als "Kiteloop King" am meisten heraus?
Ersmal danke fuer den Titel
Ich finde Kiteloops generell spannend und versuche sie hoeher und radikaler
zu gestalten. Das heisst, der Kite tiefer in der Powerzone und ich hoeher. Ich will wirklich bewusst nach vorne gerissen werden. Ich will horizontal fliegen.
Wichtig und sehr schwierig ist es auch, den Loop waehrend eines Moves zu
machen und ihn fluessig in die Rotation zu integrieren. Sich nicht vor ihm zu
fuerchten und ihn am Ende ran zu pappen, sondern genussvoll am hoechsten Punkt,
waehrend des Moves durchzuziehen. Die Energie und das nach-oben-
geschleudert-werden bewusst nutzen und in die Bewegung mit einfliessen lassen.
Ich versuch halt den Adrenalinkick zu behalten und mich weiter zu steigern.
Das Teil das Lou Wainman im Trailer von Ten4 finde ich y.B. cool
Ich habe angeblich mal eine Doppelten gestanden. Ich bin uhnhooked mit nem 8er GXR und einer schnellen Pulleybar abgesprungen. Der Kite soll sich angeblich zweimal
fast auf der Stelle gedreht haben, ich habs nicht gesehen, war mit Rotieren und
Landen beschaeftigt. Ein echter Doppelter Loop sollte schon zweimal fett
rum und vor allen Dingen gewollt sein!

Der Trend für nächste Saison wird sein, verschiedene Manöver und
Sprünge miteinander zu kombinieren. Welche Kombi könntest Du Dir persönlich
vorstellen oder gibt es bereits etwas in dieser Richtung was Du trainierst?
Ich waere ja schon gluecklich, wenn ich den Airpass koennte und uebe ich
gerade dran. Die wirklich sehr guten Jungs, werden naechstes Jahr bestimmt loaded
Kiteloops mit Handlepass machen, oder Board-off mit Handlepass und Kiteloop
etc. Hast ja gesehen, was z.B.Sky Solbach am Mittwoch des Fehmarn PKRA fuer
Handlepass- Kiteloop Kombos rausgehauen hat. Vielleicht Tantrum mit Indy-Boardoff, Board 720 Handlepass mit Kiteloop into blind mit der ohne Handpass?? ;)
Ich werd einfach weiter das machen, was mir Spass macht. Schnelle Spins mit
Loops und versuchen diese Handlepass-Geschichten hinzukriegen. Surface nach
Landungen klappt schon ganz gut. In der Luft, bin ich weit davon weg.
Meine abgefahrensten Moves: Der fiese hohe KiteFrontloop mit Frontspin,
1080 Onehanded unhooked IndyBackflip mit KiteBackloop und Handlepass nach
der Landung (erst einmal gestanden), loaded Indytantrum mit Kitefrontloop.
Ok Buzzy, vielen Dank für die Info! Kiteloop hin oder her, gibt es
sonst noch etwas, was Du uns Tiefgefrorenen mitteilen möchtest?
Danke fuer die Geduld an jeden, der sich das durchgelesen hat. Ich hoffe es
hat Spass gemacht, es war so halbwegs verstaendlich und ihr konntet davon etwas
fuer euch gebrauchen.
Bin gespannt, was die andern Jungs so ueber den Winter lernen.
Und sonst keinen Stress machen, das einzige was zaehlt ist, dass wir Spass
haben bei dem was wir machen.
Danke an meine Sponsoren Gaastra und Carved (seit 4 Monaten Buzzy-prooved).
Vielleicht fahr ich ja naechstes Jahr die Trophy mit ;)(aber nur bei
8er Wind)
Wir sehn uns im Sommer und im Forum, und ich freu mich ueber jeden, der uns
in Venezuela besuchen kommt.(www.kitesurfing-venezuela.de da gibt's auch nen
Old-School Video mit Board-off und meine ersten Kitelooops zum runterladen)
Ach ja, ich arbeite als Kitlehrer bei den Windgeistern, wenn jemand das noch
mal fuer sich privat erklaert haben will. Hey, ich bin bestimmt pleite wenn
ich nach Hause komme.
Hasta la Proxima
Buzzy

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